Klinische Studie
Zu Beginn des Lebens wird der Darm von Trillionen Bakterien besiedelt. Für die Gesundheit des Menschen kann die Zusammensetzung der Darmflora (Mikrobiom) ein wichtiger Faktor sein. Es wird vermutet, dass eine frühe Störung der Darmbesiedlung (Dysbiose) Körperfunktionen beeinträchtigen und mit langfristigen Gesundheitsproblemen einhergehen kann. Im Vergleich zu reifgeborenen Kindern sind Frühgeborene besonders anfällig für eine Störung der frühen Darmbesiedlung, da die Frühgeburt häufig mit medizinisch notwendigen Maßnahmen wie Kaiserschnitt oder der Verabreichung von Antibiotika einhergeht.
Die PRIMAL-Klinische Studie untersucht daher bei 622 Frühgeborenen, die in der 28. bis 33. Schwangerschaftswoche geboren wurden, ob die frühe Gabe von Probiotika (Nahrungsergänzungsmittel aus Milchsäure- und Bifidusbakterien) eine Darm-Dysbiose vermeiden und die Prägung der Immunabwehr günstig beeinflussen kann. Die multizentrische Studie wird randomisiert, doppelt verblindet und Placebo-kontrolliert durchgeführt. Sie ist Teil des PRIMAL-Konsortiums, das das Wechselspiel zwischen Mikrobiom und Immunität auch auf zellulärer Ebene untersucht.